- Offizieller Beitrag
AFR des C/O zum Einsatz „DRAGON STRIKE“ am 28.06.11
Brauchen wir überhaupt einen Gegner?
Diese Frage kommt nicht von ungefähr, zeigt doch der gestrige Flugablauf eine Trend auf, dem entgegengesteuert werden muss. Leicht angefressen, nicht von der Umsetzung des Flugauftrages, sondern vielmehr in der „Eigendynamik“ unsere Member begründet, so meine „Stimmungslage“ nach Einsatzende.
Hatten wir nicht die „Philosophie“ des Teamworks, die Verantwortung des Lead für seinen Flight und die des Elementlead für seinen Wingman? Entwickeln wir uns wieder zu Einzelkämpfer dem es egal ist was der Flight macht, Hauptsache ich komme „gesund“ zurück?
Sind die techn. Probleme beim Funk (TS-Broadcast) nicht schon lange bekannt? Warum kümmern sich die Member nicht um die Behebung, Jaws steht mit Sicherheit für eine Hilfe bereit.
Dazu einige Beispiele.
Brauchen wir einen Gegner?
1. „Eject“ bereits auf der eigenen Runway. Gründe?
2. Keine Kommunikation! Der Tankvorgang war „unsauber“. Das Ergebnis: Para konnte kein Fuel fassen und fiel mangels Sprit in die Adria. „Eject“
3. Landen wir in Zukunft immer ohne Gears? Bruchlandung, Status Pilot unbekannt!
4. Müssen wir in den Bedrohungskreis der SA-6 fliegen? „Eject“
Ich denke nein, wir dezimieren uns bereits ohne Zutun irgendeiner Feindmaschine.
Mit diesen Dingen könnte ich noch leben, was mir mehr Sorge bereitet sind folgende Punkte:
1. Statusabfrage des MissionCommanders zur Koordination des Refuelings, es gab einige Flugzeuge die mit „Emergency Fuel“ unterwegs waren.
2.
Flight A:
Pilot W. ist beim Tanker. Pilot O. im Luftkampf weit entfernt. Pilot G. bereits auf dem Heimweg! Einen KI gibt es auch noch, wo der sich im Augenblick befindet ist unklar.
Pilot O., mit schlechter Stimmung behaftet und „leicht“ genervt, kann die wiederholte Nachfrage des C/O nicht verstehen, die Situation war für ihn klar, er hatte ja seinen Sprit. Der „gemischte“ Tankvorgang, zur Erinnerung die Nr. 4 war schon auf dem Weg „RTB“ wurde aber vom Tanker zum „Refueling“ aufgefordert, führt dazu, dass beim Piloten P. kein Boomer kam und somit das Triebwerk sich mit „flame out“ verabschiedete. Ob dieser Fehler durch den Tankvorgang entstand oder es sich hierbei um einen „individuellen Fehler“ handelte, kann abschließend nicht beantwortet werden.
3. Flight B:
Kein TS-Broadcast oder „switchen“ in andere Kanäle möglich. Austausch der Infos über „Schreiben“ im Pit. Pilot B.ist auf dem Weg zum Tanker. Pilot C., ohne AWACS-Funk, sucht den Tanker, der Lead ist nicht zu sehen.
4. Nach Abschluss des Tankvorgangs will Pilot B. ohne sich um seinen Wingman zu kümmern, zur Wiederholung: dieser hatte keine AWACS-Unterstützung und max. 10 Flugstunden in seinem Log vermerkt, nach Hause fliegen. Ein warten war nicht angesagt.
5. Unsere Kommunikation ist schlecht. Es erfolgen keine Meldungen wann welcher Flight wo im Luftkampf ist, wie sich die takt. Situation darstellt, ob Hilfe benötigt wird, wie der Luftkampf endet.
Als positives Bsp. sei hier Caesar genannt. Nach Übernahme des Flights Hornet1 deckte er die 6-Uhr-Position unseres Rückzuges und das „Freikämpfen“ des Nachhauseweges. Wiederholung der Aufträge, Aktivitäten, Ergebnisse, Statusmeldungen, alles passte, kurz und knapp, der MC war jeder Zeit über die aktuelle Situation dieses Flights umfassend informiert – so sollte es sein.
Zusammenfassung
1. Die TS-Problematik wird „jetzt“ angegangen. „Switchen“ in die Kanäle sowie Broadcast-Funk sind die techn. Voraussetzungen zur Kommunikation. Ich bitte um Umsetzung.
2. Ich rufe den Teamgedanken in Erinnerung. Eine Führung von „Einzelfliegern“ macht kein Spaß. Diese „Eigendynamik“, welche ich gestern gesehen habe, war hoffentlich nur eine „Ausnahme“.
3. Der Lead führt seinen Flug und ist verantwortlich für seine Piloten – bis zur Landung. Dieser Satz gilt auch für den Elmentlead! Die Leads erschienen gestern „überfordert“.
4. Der sprachl. Austausch der takt. Situation muss „unaufgefordert“ gesucht werden.
5. Einer hat die Führung und Gesamtverantwortung für die Mission.
Diesen gilt es zu unterstützen, die Aufträge sind zu wiederholen und umzusetzen – ich gebe diesen Job auch gerne ab. Es macht mir keine Freude, nach mehrmaligem Nachfragen, eine „schlechtgelaunte“ und „genervte“, oder überhaupt keine Antwort zu bekommen.
Sollten die Worte eines Members doch stimmen, welcher das Leistungsniveau der Staffel auf einem "absteigenden Ast sieht". Sind wir durch?
Mein Fazit:„Ein mehr als schlechter Flugabend!"
Nicht von der Auftragsumsetzung, ein „Abort“ kann immer passieren, es war die Disziplin welche gefehlt hat. Mir hat die Vorbereitung viel Freude bereitet, die Umsetzung allerdings nicht. Die Antworten und AFR`s bestätigen diesen Trend.
Gruß
Dro16