- Offizieller Beitrag
Kurzbericht des T/O zum Einsatz „PODGORICA“ am 17.07.08
Nach Wochen der Erfolge musste unsere Staffel am gestrigen Einsatztag einen herben Rückschlag einstecken.
Bereits zu Beginn zeigten sich techn. und individuelle Probleme, welche wir bis Missionsende nicht in den Griff bekommen sollten.
Eine vorab durchgeführte Abfrage der Einsatzstärke (Flugplan), die Staffel wollte mit max. 5 Piloten den Auftrag durchführen, führte kurzfristig zu einem tats. Aufkommen von 7 Teilnehmern. Der Einsatz musste neu geplant, Zeiten korrigiert, die Bewaffnung geändert, die zusätzlichen Kräfte neu verteilt werden. Ausfall der Kommunikation, Probleme beim Ramp bis hin zu taktischen Fehlern in Bezug auf das Fuelmanagement, durch die schnelle Umplanung begründet (die Warte hatten mal wieder nicht vollgetankt/ Untersuchung läuft), ließen bereits zu Beginn keine richtige "Stimmung" aufkommen - es lief schon runder.
In Kürze.
PODGORICA Chemical Plant war als Angriffsziel befohlen. Unsere Staffel sollte als "Vorhut" den Weg frei machen für den nachfolgenden Strike, B-52 und C-130 Gunship. Die Aufgabenstellung war taktisch relativ einfach, sie bestand in der Ausschaltung von SAM-Stellungen, einschl. Vorpostenboote, der Zerstörung von PODGORICA AB sowie mit Teilen den Begleitschutz für die folgenden Bomber sicher zu stellen.
Einsatztaktik, Zwischentanken, Koppelpunkte mit Zeitvorgaben, Formationen, Abflugprozeduren, Notfallmaßnahmen, Bewaffnung und Koordination, sollten eigentlich keine Probleme darstellen – sollten ......
Im Einsatz.
Sead
- Freelancer
- Ironman
Escort
- Bflat
OCA
- Dro16
- The Witch
- Cougar
- Para
Ein ungutes Gefühl hatte ich bereits kurz nach "Take-Off" beim Blick auf den "Fuelstatus". Vor uns lagen fast 200 nm, der Vorrat betrug gerade mal 3200 lbs. Zu allem Übel war natürlich der Tanker „outbound“, das Gewicht der Maschine ließ eine "Aufholgeschwindigkeit" von nur max. 50 kts zu, ein AB-Einsatz aufgrund der bedrohlichen Situation war nicht gestattet.
Sehr schnell gingen die Warnmeldung bis hin zu "emergency fuel" ein. Ein kurzes "stand by", die Überprüfung aller Parameter und Möglichkeiten des Handelns, dann die Entscheidung zum Notabwurf mit der Abfrage des "vector to next divert field" ließen den Flug frühzeitig zu Ende gehen.
Bullshit!
Zu allem Übel schoss sich ein Pilot beim "jettison all" aus dem Pit – für den Lead eine klasse Situation.
Sead und Escort setzen die Mission fort. Den letzten Berichten zu folge verloren wir Bflat durch SA-2 Beschuss, eigentlich sollte diese zu diesem Zeitpunkt schon "down" sein.
Letzte Funksprüche des Sead´s zeigten, dass diese gegen 23.15L auf dem Rückweg waren. Einzelheiten zu den Ereignissen fehlen.
Haben die Bomber das Ziel erreicht?
Konnten alle eingesetzten Kräfte den Rückweg antreten?
Ich kann jetzt, mit Abstand von 10 Stunden, die Reaktionen von Jojo oder Freelancer verstehen, welche nach solchen Flugabenden immer ihren HOTAS samt Bildschirm aus dem Fenster werfen.
Trotz allem machen uns solche Rückschläge nur noch stärker, packen wir es an!
Mein Dank an das Team für diesen „unvergesslichen Flugabend“, eine zeitgerechte Anmeldung als Planungsgrundlage wäre aber wünschenswert.
Gruß
Dro16
Nachtrag
Die Restteile führten nach diesen Ereignissen eine Tankübung bei Nacht durch.