28. BMS-Event: "BLACK ROCK"

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    einige Anmerkungen.

    - Ohne IFF (durch den Datalink "simuliert". Mir ist klar, dass eine automat. IFF-Abfrage/Antwort nicht gegeben ist. Gibt es Probleme mit der Darstellung muss jeder Pilot dieses kundtun, zeitgerecht.)

    -Ohne Funkverbindung zueinander (gem. den Nav-/Kommunikationsdaten waren die Parameter vorgegeben, einschl. einer gemeinsamen UHF-Frequenz. Das die Kommunikation nach "Außen" hin schlecht war steht ohne Frage.)

    -Ohne In- und OutHeading für alle Flights (Die Anflug- und Abflugwinkel waren gem. Wegpunkte definiert. Man kann für zukünftige Einsätze überlegen, ob man dies "entzerrt" bzw. klare Korridore zuweist.)

    Ich bitte bei aller "Gefährdung" durch eine MiG-29A seine Position im Flight nicht aus den Augen zu verlieren, es gibt als Nr. 4 immer noch einen Lead bzw. einen Element Lead, welcher über einige Dinge im Flug zu entscheiden hat. Ich wiederhole hier die Überschrift von Freelancers Posting:

    "grundsätzlich ist für uns ein Friendly Kill der größte anzunehmende Gau eines jeden Piloten!"

    Die Situation wird im ACMI schön dokumentiert, ggf. sollte hier eine kritische Nachauswertung erfolgen.

    Gruß
    Dro16

  • Sehr interessante Diskussion hier :D Da ich leider nicht dabei war hätte ich aber aktuell grad noch 1 oder 2 Fragen.

    1. Warum wurde geschossen wenn noch eigene Kräfte dazwischen waren ?

    2. Wo war zu der Zeit der Escort für die Kräfte die angriffen? Wenn ich als A/G Flug getasket bin greife ich in der Regel nix in der Luft an bis meine Bomben draussen sind und ich aus dem Zielgebiet. Alles andere wäre die Aufgabe vom Escort. Hab grad die Daten wer was war nedd da, aber wo war der?

    Und bei so Einsätzen muss auch viel genauer definiert werden wer auf was feuert. Escort bekämpft Luftziele die für den zu eskortierenen Flight gefährlich sind, und der Strike muss sich darauf verlassen dass die das rechtzeitig schaffen. Wenn man als Strike dann im Zielgebiet auch noch anfängt in der Luft zu ballern ist fertig mit lustig und die Gefahr eines Friedly Fire steigt extrem. Auch ein Doppelbeschuss mit aktiven Raketen ist tötlich...

    Bei dem 1. Abschuss der durch den Doppelbeschuss lief kann man ja noch sagen, Kommunikationsfehler. Aber bei einem "... launched at...." hat man ein ziel aufgeschalten und wusste in dem Moment wo man den Knopf drückt zu 100 % dass kein eigener dazwischen ist (2.'000 ft Höhenunterschied sind bei 2 -3 Meilen Entfernung alles andere als ne sichere Distanz, ne AIM-120 trifft auch auf 1 - 1,5 NM sehr gut und kann besser kurven als man denkt) und auch genau WAS man aufgeschaltet hat. Fehlt eine der Bedingungen so drückt man halt nicht. Jeder Pilot ist für seine Waffen verantwortlich.

    Das Beispiel von Tomcatz zeigt dass er zu diesem Zeitpunkt eigentlich absolut keine Ahnung mehr hatte was los ist. Anstatt jetzt zu kämpfen hätte man seinem Winglead sagen müssen dass man sich zu nem Bestimmten Punkt zurückzieht und den Kampf abbricht. Zumal technsiche Probleme (Kein Datenlink, kein AWACS) das Weiterfürhren des Kampfes im Grunde unmöglicht gemacht haben. Aber so wurde halt "noch schnell auf was geschossen", das sich dann am Ende leider als Eigener entpuppt hat. Eine 29er die einen aufschaltet muss noch nicht zwingend als Angriff gelten. Und das RWR ist als Entfernungsmesser alles andere als geeignet.

    Wobei das aber bei Hot Missions öfter schon aufgefallen ist. Die Jagdt nach noch nem Abschuss oder so hat schon so manchen blauen Vogel die Flügel gekostet. Eventuell sollte man da in Zukunft früher mal einen Einsatz abbrechen oder sich neu sammeln. ABer das is weniger aktuell jetzt hier .

    Werd mir aber nach der Heimkehr auch das ACMI mal zu Gemüte führen. :)

    We’re the wingmen and you know we never miss

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    • Offizieller Beitrag

    Der C/O beendet hiermit das Thema " Blue on Blue".

    Die Gründe für die Ereignisse, welche zum "Verlust" von zwei F-16 geführt haben sind so vielfältig, als dass sie durch Postings zu lösen wären - hier muss es die prakt. Erfahrung im Waffeneinsatz, in der Taktik und dem Teamwork bringen.

    In der bevorstehenden AA-Ausbildung werden wir mit Sicherheit die Technik/Taktik des Luftkampfes zur Genüge behandeln.

    Dieser Beitrag soll nicht zu einer Schuldzuweisung führen sondern die Problematik des Luftkampfes deutlich machen und in der Selbstkritik schulen. Das wir in unserer Ausbildung noch nicht soweit sind ist klar, die Integration von neuen Piloten in eine HotMission muss dem Autor (MissionCommander) zur "Last" gelegt werden.

    Dieser Einsatz sollte jedem Piloten seinen derzeitigen Ausbildungsstand aufzeigen. Sollten hier Defizite erkennbar geworden sein, bin ich zufrieden. Mir war von vornherein klar, mit dieser "zusammengewürfelten" Truppe ist der Auftrag nicht ohne "Besonderheiten" zu schaffen.

    Blicken wir nach vorne - bleiben wir dran! :thumbup:

    Gruß
    Dro16

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    Geboren zu fliegen, aber gezwungen zur Arbeit!

  • Richtig Dro, das sehe ich genauso. Wichtigste Lektion muss aber sein, dass alle Flights untereinander kommunizieren können- zu jeder Zeit. Ich hätte nicht geschossen, wenn mein " request buddy lock" auch beantwortet worden wäre. Auch ein "BuddySpike" blieb einfach aus! Der Schuss wäre auch ausgeblieben, hätte die MiG29 mich nicht angegriffen-eine Aufschaltung durch einen Boggey ist IMMER ein ANGRIFF!. Ich hatte 5 Sekunden für eine Lagebeurteilung-nicht 4 Tage und ein TacView. Es gab keinen Escort! Da 4 Piloten die Lage genauso eingeschätzt haben, sollte man die Mission überdenken und ändern.
    In der Summe führten viele unglückliche Umstände zu diesen tragischen Ereignissen. Es tut mir sehr leid.