Flugbericht "Loboflight" von Spoon & Para vom 24.01.08 /Auftrag Naval-Strike;
Am frühen morgen um 07.20h gab ich in der Funktion als Lead meinem Wingman Spoon das O.k für das anwerfen der Triebwerke unserer beiden F-16. Beladen mit je zweimal Harm, Aim-120B, AGM und Sidewinder fanden wir zeitgerecht über diverse Taxiways unsere zugewiesene Runway. Noch ein paar vorausfahrende Kameraden im selben Package stauten sich nacheinander vor der Runway auf. Diese Zeit nutzten wir sinnvoll mit meinem Hinweis, zur erneuten Ueberprüfung der Systeme unserer stählernen Falken. Beide hoben wir bald einmal ab Richtung WP2. So stiegen wir gemächlich auf FL25, später bis auf Flugfläche 30, um für mögliche Feindberührungen gewappnet zu sein. Auf dem Hinflug zum Zielgebiet konfigurierten wir nochmals unsere Bordwaffen, insbesondere die Harm und die AGM`s auf Funktionstüchtigkeit. Frühzeitig gab ich meinem Wingie den "Fence-in-Befehl". Im Radar sah ich meine weiteren Kameraden der Staffel, die sich schön geordnet ebenfalls auf dem Weg ins Zielgebiet aufmachten. Immer wieder ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man nicht alleine ist...;-)
Lange dauerte es auch nicht, da kam der Befehl von unserem "Mission-Command" Ironman, das wir, Spoon und ich, in der Eigenschaft als Loboflight einzig mit den Radarlenkwaffen "Harm" ausgerüstet, die erste Bedrohung SA-5 zerstören sollen um den Weg für den gesamten Flight freizumachen. So flogen wir gemäss Befehl sogleich auf die SA-5 in gut 27000Fuss Höhe zu. Allerdings dauerte der Anflug auf diese Samstellung relativ lange, da wir noch ausserhalb vom Bedrohungskreis waren und erstmal in Reichweite kommen mussten. Meine Taktik war diesmal, die SA-5 in Kolonnen-Formation ein wenig zu kitzeln bzw. zu provozieren. Es ist immer wie ein Katz und Maus-Spiel; "komm und spiel mit mir", fragt sich nur, wie weit wir es wagen würden in den Bedrohungskreis zu fliegen bis die "Maus" aktiv wird! (Schlecht für uns). Jedenfalls so in 30km Enfernung gab ich das Spiel dann doch auf und feuerte auf die inaktive SA-5, das heisst, Sie hatte weder den Suchmodus noch die Zielferfolgung aktiviert. Trotzdem entschied ich mich meine erste Harm abzufeuern um zu hoffen, dass diese Ihr Ziel trotzdem trifft...
Weitere bange Sekunden verflogen und nix passierte, diese verdammte Samstellung zeigte sich weiterhin unverfroren im HSI-Display!
Da wir beide sogleich nach Abschuss linksumkehrt machten, verlängerte sich erstmal die "Spielzeit" zu Gunsten der SAM.
Ungeduldig von unserem "Commanding-Officer" über Funk angefragt, was denn nun mit unserer Bekämpfung los sei, funkte ich ein "Negativ" über den Aether zurück. Immer dieser Stress...
Zwei, drei Minuten später versuchten wir es nochmals und flogen die SA-5 erneut in grosser Höhe an. Diesmal drückte mein Wingman Spoon den Auslöseknopf seiner Harm und so warteten wir erneut gut eine Minute auf den Einschlag....
Immer noch auf den Inbound-Kurs zur Samstellung zufliegend, war diese immer noch im MFD mit seinem grossen, roten Bogen zu sehen! Sollte die zweite Harm wieder nicht getroffen haben??!!
Mist nochmal denke ich für mich, was werden wohl meine Staffelkameraden und unser Oberchef von mir denken;"Aufrag scheiterte am Loboflight...toll!
Urplötzlich verschwand die rote Bedrohungsanzeige. Ich musste tatsächlich nochmals genauer im Display hingucken und die Vergrösserungsstufe erhöhen um endlich zu glauben, dass die "Maus" wirklich endlich tot war!
Es dauerte auch nicht lange, da meldete mir Spoon seinen erfolgreichen Abschuss mit einem, über den Normalpegel hinausgehenden, aufgeregten Ton unmissverständlich zu.:-);-)
"SA-5 down" über Broadcoast an dem Missionlead gemeldet, machten wir uns nun auf den Weg unser "Second-Target", Schiffe in einer Bucht weiter südlich, anzugreifen. Bis es allerdings soweit war dauerte es seine Zeit. Ein etwas ungewöhnlicher Zustand durchstreifte meine Gedanken in dieser Ueberflugszeit ein; der Funk war auffallend still geworden. Nun gut, jeder Flight im Package hatte seinen eigenen Funkkanal und so war schon klar, dass es bei diesem Flug ruhig sein wird, aber eben, bei meiner "normalen" Kampfeinsätzen geht es sonst eher stürmisch zu...(man(n) kann es nie richtig machen)
Es hatte auch sein gutes, so konnte man sich ruhig auf die nächste Einsatzbekämpfung mit den Mavericks einstimmen.
Auf dem Hinflug rechts neben der feindlichen Küstenregion in gebührendem Abstand hindurchfliegend,machten Spoon und ich uns also auf den nächsten Einsatz gefasst und stellten erneut die Waffensysteme bereit, diesmal im AG-Mode "SEA" für die Schiffsbekämpfung. Schon etwas ungeduldig suchte ich im Radar nach den möglichen Zielen, scheinbar haben unsere vorausfliegenden Kameraden schon mächtig aufgeräumt. DA, ein paar mögliche Radarbips, so schaltete ich meine "Vermutung" auf. Auf dem MFD erschien sogleich das gewünschte, ein feindliches Boot in voller Pracht! So gemächlich wie es dahinschwamm, sicher konnte er nicht ahnen, dass er nur noch wenige Minuten zu leben hatte...
Schliesslich befand ich mich irgendwann einmal im Zielanflug. Die Höhe immer schön im Auge,die erste Maverick wie gesagt bereits gelockt auf das tief unter mir fahrende Schiff zu. Zur Sicherheit drückte ich meinen Zielerfassungscursor gleich noch ein drittes mal um sicherzugehen, dass die Maverick auch wirklich das Ziel erfasst hat....
Daumen runtergedrückt und mit einem Dröhnen verliess die todbringende Fracht meinen Falken. Sekunden später löste sich die zweite Maverick von meiner F-16 um dasselbe Ziel zu bekämpfen. Wir hatten ja die Erfahrung gemacht, dass es besser ist jeweils zwei AGM`s auf ein Schiffsziel abzuschiessen um sicher zu sein, dass das Ziel auch wirklich untergehen wird..
Kurz nach Abschuss der zweiten Maverick zog ich meinen Stick zügig nach links um eine 180° Wende einzuleiten (andere würden sagen um abzuhauen..;-))
Spoon verhielt sich ruhig im Funk und so fragte ich nach der Verschnaufpause nach seinem hoffendlichen Wohlbefinden. Doch sein Status war leider nicht so gut wie ich zu hoffen glaubte. Jedenfalls zählte er mir mehrere Ausfälle in seiner Machine auf...
Zum Glück nichts gravierendes und so formierten wir uns relativ zügig wieder über dem ausgemachten Holdingpoint Wiskey 4.
Spoon war eher da als ich und so beschloss ich der Sicherheit wegen, die links und rechts verbleibenden Suchradare etc. zu umfliegen. Mittlerweile hatte unser Kamerad Witch das Oberkommando von Ironman übertragen bekommen und so erhielten wir die Order die Mission abzubrechen und zum vereinbarten Landeplatz hinzufliegen. Auf dem Weg zur Basis sollten wir gemäss Auftrag von Witch seinen Flight überwachen bzw. von Feindflugzeugen beschützen. Was wir auch vorausfliegend und in angemessener Flughöhe gerne übernahmen.
Kein Feind in Sicht und so wurde es ein ruhiger Begleitschutz Richtung Heimat. Da ich noch eine Harm im Waffenmanagement hatte, schoss ich diese auf ein Suchradar, das sich rechterhand befand, ab. Leider jedoch traf diese nicht das Ziel, naja, ein Versuch war es wert...
Im HSI-Display beobachtete ich den Verlauf der Landung bzw. die Situation während des Begleitschutzes, alles verlief nach Plan und kein "böser Jung" gesellte sich zu uns.
Und wenn jemand das doch wagen würde, hätte Spoon und ich noch genügend AA-Bewaffnung wie 4Stk. Amraam und 4Stk.AIM-9 gehabt...
Da Witch über Funk meldete, dass sein Flight sicher gelandet sei, gab ich meinem Wingi Spoon Anweisung, mit mir zusammen von Fl30 auf 7000 Fuss zu gehen. Dort angekommen befanden wir uns aber über der dichten Wolkendecke und so stiegen wir weiter ab auf ca.2000 Fuss. Beim Tower angemeldet landete ich zuerst sicher auf der Airbase. Minuten später dann auch Spoon. (Machte ich nicht eine Rauchwolke aus, als Spoon landete oder was das eine Sinnestäuschung..;-))
Sorry Spoon, das musste jetzt einfach noch sein...;-):-)
Aber er konnte soweit bekannt sicher weitertaxeln und zur Ramp fahren?!
Nachdem ich bei der Parking-Area angekommen war, schaltete ich meiner Machine die Lebenszeichen ab und eine tolle Mission fand ein glückliches Ende.
