- Offizieller Beitrag
AFR des T/O zum Training am 19.12.2006
„Touch the Sky“
„ein Rennen gegen die Uhr, seinen Wingman und sich selbst”
oder
„Die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit?“
unter dieser Überschrift führte die Staffel ihr jährlich stattfindendes „Air-Race“ durch.
Im Einsatz waren:
- Snake
- Ironman
- MadMax
- Freelancer
- Opasi
- Jojo
- Snoopy
- Dro16
sowie Krendor, der allerdings aus privaten Gründen vor dem “Take Off” aussteigen musste.
Ausbildungsschwerpunkte:
- Ramp
- Unterfliegen von SAM-Stellungen, Gegenmaßnahmen
- Identifizierung/Bekämpfung von Flugzeugen mittels Gun
- Touch and Go-Manöver
- Einsatz AG-Waffen, hier: Raketenbehälter LAU
- Eingabe WP
- Identifizierung von AG-Zielen
- Navigation nach Bullseye
- Fliegerisches Können beim Durch- b.z.w. Unterfliegen von Bodenobjekten
- Fuel-Management
Ausbildungsziel: „Wie geht der Pilot mit „Druck“ um?“
Mit Blick auf das bevorstehende „Leadtraining“ und somit auf die qualifizierte Ausbildung zum „Lead“, lagen die Schwerpunkte bei diesem „Rennen“ nicht nur auf den fliegerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten sondern auch auf psychologischen Aspekten.
Diese stellten sich wie folgt dar:
- Ramp unter Zeitdruck
- den „Gegner“ (Wingman) im Nacken
- reicht mein Sprit?
- welche Aufgaben werden an welchen WP gestellt?
- soll ich „Air-to-Air-Refueling“ durchführen?
- wann gebe ich die fehlenden Wegpunkte ein?
- kann ich die SA-2 und SA-4 unterfliegen?
- wo sind die Flugplätze für das „Touch and Go-Manöver“
- welcher Gegner steht mir beim Luftkampf gegenüber?
- wie liege ich in der Zeit?
- nehme ich die Zeitgutschriften für weitere Abschüsse b.z.w. das Durch- /Unterfliegen von WP mit?
- kann ich Unterscheiden zwischen „Habgier“ und „Vernunft“?
- wann beantworte ich die schriftlichen Zusatzaufgaben?
- wurden alle WP mittels Screenshots/ACMI dokumentiert?
- mithören der Ereignisse der anderen Flights auf einem Kanal
- dies alles bei schlechten Sichtverhältnissen sowie einbrechender Dunkelheit.
Ablauf:
Die TE wurde mittels eines 4-seitigen Handouts dokumentiert welches bereits im Vorfeld den Teilnehmer zur Grobeinweisung zur Verfügung gestellt wurde.
Die Ergänzungen wurden im Briefing b.z.w. erst im Cockpit gegeben.
Dieser künstliche aufgebaute „Druck“ führte zu folgenden Ergebnissen:
- Verlust eines Piloten
+ beim „Touch and GO“
+ durch Trümmerteile der Feindmaschine
+ 2x beim „Durchflug“ der Fabrikanlage
+ beim Tiefflug (auslösen Screenshot)
+ durch Bodenkontakt
Nasse Hände, Zeitdruck durch die Vielzahl von Einzelaufträgen, sowie das Gefühl „nicht letzter zu werden“ waren weitere gewollte Nebeneffekte dieses Fluges welche u.U. zu dem o.a. Ergebnis führte.
Dieses war beabsichtigt.
Es freut mich ganz besonders, dass ein Pilot dieses Rennen gewonnen hat, welcher von den Flugstunden in dieser Staffel noch am Anfang seiner „Karriere“ steht.
Meine Anerkennung für:
Major M. „Freelancer“ P.
Mit Ruhe, Übersicht und fliegerischem Können hat er dieses Rennen für sich entschieden.
Klasse!
Fazit:
Ein Flugabend welcher auch den „Alten“ von der Aufgabenstellung sowie dem „inneren Druck“ noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Zeigte er doch, dass jahrelange Erfahrung, gepaart mit Hunderten von Flugstunden, Souveränität in TE´s und CP´s, nicht immer zum Erfolg führt.
Auch ein Stück „Abgeklärtheit“, innere Ruhe, Übersicht und die Unterscheidung zwischen „Habgier und Vernunft“ gehören mit dazu, um erfolgreich zu sein.
Sollten diese Dinge bei jedem in Erinnerung geblieben sein, bin ich persönlich, trotz der hohen Verlustrate, zufrieden.
Meinen Dank an die gesamte Mannschaft für diesen tollen Flugabend.
Gruß
Dro16
Colonel und T/O