Gestern konnten wir (Opasi, Freelancer und Snoopy (teilweise)) ein äusserst erfolgreiches A-A Teamtraining absolvieren. Nicht nur erfolgreich weil wir letztendlich koordiniert gegnerische MiG`s bekämpfen konnten, sondern weil wir interessante Erkenntnisse im Luftkampf sammelt konnten.
Wir stellten uns die Aufgabe mit der TE A-A Teamwork I bzw. III MiG`s direkt zu bekämpfen und nach Abschuss je einer AIM 120 den Rückzug (turn 180°) anzutreten. Schnell zeigte sich aber, dass bei diesem Manöver die Situation nicht nur schnell unübersichtlich sondern auch äusserst gefährlich wird, da, sobald auch nur eine MiG überlebt, sie uns verfolgt und grundsätzlich aus der 6 Uhr Position erfolgreich bekämpfen kann. Entsprechend wurde Snoopy und ich von der MiG vom Himmel geholt. Opasi konnte zwar noch einige MiG erfolgreich bekämpfen, jedoch war das Ziel alle kommen Heim verfehlt.
Nach dem Snoopy uns verlassen hatte, sollte das gleiche Manöver mittels Teammwork I exakter wiederholt werden. Doch auch dieses Mal war das Ergebnis das gleich. So zeigt sich, dass das Manöver Wenden um 180° ausschliesslich ein reines Fluchtmanöver sein kann und einen Piloten sofort in die Defensive zwingt. Sobald man aber die Kampfsituation wieder aufklären möchte, wird man ggf. von einer überlebenden MiG gnadenlos vom Himmel geholt.
Entsprechend haben wir eine neue Taktik festgelegt. Nun sollte die Reichweite der 120 von ca. 40nm komplett ausgenutzt werden. In dieser Entfernung sollte eine AIM 120 frühzeitig auf die MiG geschossen werden obwohl sich die Formation der MiG`s in dieser Entfernung wahrscheinlich noch nicht aufgeteilt haben wird und wir voraussichtlich keine unterschiedlichen Ziele aufschalten können. Jedoch vermuteten wir, dass sie sich, sobald sie den Abschuss bemerkten, aufteilen werden. Entsprechend sollte die erste Aufschaltung bestehen bleiben und laufend als Bullseye-Koordinate an den Wingman weitergegeben werden, so dass er, sobald sich der Flight trennt, die andere MiG aufschalten und bekämpfen kann.
Und genau diese Situation ist eingetreten. Es hat sich gezeigt, dass eine frühzeitige AIM 120 uns in eine vorteilhafte Situation bringt. Des weiteren hat sich die bereits praktizierte Zielansprache mittels Bullseye-Koordinaten als sehr wirksam bestätigt. Da man aber in dieser Situation etwas Geduld braucht, nachfolgend ein paar Eckdaten:
1) Eine AIM 120 benötigt für eine Entfernung von 40nm ca. 55 Sekunden ( für 20nm immerhin noch 27 Sekunden)
2) In dieser Zeit fliegt eine F16 bzw. MIG mit 400 knoten ca. 6 nm, also könnte sich die Entfernung in dieser Zeit bei Kollisionskurs um 12nm verringern.
Ich muss zugeben, die lange Wartezeit bis zum Einschlag macht etwas Unbehagen!
Hieraus ergibt sich aber m.E. ein möglicher taktischer Ansatz für ein 2 ship ESCORT:
1) Identifizierung des Kontakts
2) Lead schaltete die gegnerische Formation auf und feuert eine AIM 120 aus einer Entfernung von 30-35 nm, auch wenn sich die gegnerische Formation noch nicht geteilt hat und die Anzahl unbekannt ist.
3) Die Aufschaltung bleibt aktiv und wird mittels Bullseye-Koordinate an den Wingman weitergegeben.
4) Sobald die gegnerische Formation sich trennt, feuert der Wingman bei klarer Zielerkennung auf eine andere MiG. Dieses sollte sich in einer Entfernung von 20- 30 nm abspielen.
Ich hoffe Opasi hat´s genauso viel Spass gemacht wie mir gestern, zumal wir mit einem koordinierten Ablauf nicht planlos den MiG´s gegenübertreten mussten und wir zudem erfolgreich agierten.
Über allem stand aber das Ziel gemeinsam zur Basis zurückzukehren.
Zeigt sich aber auch, dass uns in der kurzen Zeit eine ganze Menge beigebracht worden ist und sich das Training nun auszahlt.
Gruss
Freelancer