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Polar Vortex: "Beunruhigende Erkenntnisse"

  • Caesar
  • 8. Dezember 2019 um 14:30
  • 1.095 Mal gelesen
  • 1 Antwort

Der Konvoi aus zivilen und militärischen Fahrzeugen kam nur mühsam voran. Obwohl die alle 15 oder 20 Kilometer eingerichteten Checkpoints informiert waren, wer da unterwegs ist und wie dringend die Fahrzeuge passieren müssen, stockte der Verkehr dennoch immer wieder. Der Tross befand sich auf dem Rückweg von Kuusamo. Dort hatte das finnische Militär die Zentrale seiner Aufklärung eingerichtet.

In dem eilends anberaumten Besuchstermin hatte dessen Führung, unterstützt von Experten aus verschiedenen NATO-Staaten, einen Überblick über die Lage im Grenzgebiet zu Russland an die politische Führung weiterzugeben. Diese Informationen und ihre Bewertung waren wahrscheinlich entscheidend für die Entwicklung der nächsten Wochen und Monate.

Auf dem Rücksitz ihres Dienstwagens sah sich Lene Mattila die Mappe mit den Fotos und Dokumenten, die sie am Nachmittag erhalten hatte, durch.
Was sieh sah, beunruhigte sie sehr. Für das Manöver „SAPAD 22“ haben Russland und die Ukraine tatsächlich 20 Divisionen in unterschiedlichen Übungsräumen von Smolensk im Süden bis Petschenga im Norden aufgeboten. 300.000 Soldaten, 36.000 gepanzerte und ungepanzerte Fahrzeuge, mehr als 1.000 Flugzeuge befanden sich in diesem Moment entlang der Grenzen zu Weißrussland, dem Baltikum und nicht zuletzt zu Finnland und Norwegen im Einsatz. „Und ausgerechnet wir müssen auch noch auf breitester Front zuschauen.“, dachte die Ministerpräsidentin. „Fast 1.500 Kilometer beste Nachbarschaft. Das können wir unmöglich allein halten.“

Zwar zeigten Karten und Satellitenfotos, dass die russischen und ukrainischen Truppen einen Puffer von fast 100 Kilometern zur Staatsgrenze einhielten, aber was machte das schon. Wenn sie es wirklich darauf anlegten, könnte die Finnische Armee zu ihren 35.000 nominellen Soldatinnen und Soldaten noch rund 400.000 Reservisten kurzfristig alarmieren. Bis diese jedoch voll einsatzfähig wären, hätte der Gegner die hundert Kilometer Puffer mehr als einmal überwunden und stünde tief im finnischen Binnenland und, so musste man befürchten, vor den Toren Helsinkis. Ein ähnliches Wunder wie im Winter 1940, als es der finnischen Regierung gelang, kurz vor dem militärischen Zusammenbruch einen zugegeben verlustreichen Waffenstillstand zu erreichen, war nicht zu erwarten. Dieses Mal würde Finnland verlieren.

So weit war auch Gustaf Lundkvist, der nur ein paar Autos hinter seiner finnischen Kollegin unterwegs war, in seinen Überlegungen schon gekommen. Nur ging für ihn der Albtraum nach einer denkbaren Niederlage Finnlands erst los. Sollten die Russen in Skandinavien einen Angriffskrieg vom Zaun brechen, dürften sie sich kaum mit Finnland zufriedengeben. Dahinter lag seine Heimat Schweden, und auch er hatte, das konnte er auf den Bildern und Truppenaufstellungen der finnischen Aufklärung erkennen, nichts Nennenswertes entgegensetzen. Das schwedische Militär verfügt in seinen Teilstreitkräften „Armén“, „Marinen“, „Flygvapnet“ und „Hemvärnet“ über gut 30.000 Soldatinnen und Soldaten. Da sein Land die Wehrpflicht nach dem Ende des Kalten Krieges in 2010 bis 2017 ausgesetzt hat, hält sich die Zahl der Reservisten ebefalls in Grenzen.

Er musste mit Lene Mattila sprechen, sobald sie aus diesem Lindwurm von Dienstwagen, auf dem Weg von Kuusamo nach Oulu entkommen konnten sprechen. Sie mussten dringend sprechen, denn allein waren sie beide hilflos.

In Bodø war unterdessen das Hauptquartier der „Very High Joint Readiness Task Force (VJTF)“ mit eingerichtet und einsatzbereit. Flottillenadmiral Michael Hallstein, Chef der NATO-Eingreiftruppe hatte für diese Abkürzung wenig übrig und nannte die Task Force kurz und einfach „Aurora Borealis“, ein Name, der inzwischen auch in den politischen Kreisen der NATO geläufig war. Die tägliche Routine im Hauptquartier bestand im Wesentlichen aus der Auswertung der Aufklärungsinformationen, die auf verschiedenen Kanälen zusammengetragen wurden.

Wichtigster Bestandteil waren die fast stündlich eingehenden Bilder der beiden US-amerikanischen Aufklärungssatelliten über der Nordhalbkugel, „Apollon“ und „Artemis“. Hinzu kamen Quellenbeobachtungen und hin und wieder gepostete Handyfotos und –videos von Zivilisten, ganz überwiegend aber auch von Soldaten der beiden übenden Armeen Russlands und der Ukraine. Die Fotos zeigten teilweise wichtige Details. Verbandsabzeichen an Uniformen, Ortsschilder, Kennzeichnungen von Flug- und Fahrzeugen, auf Tischen liegendes Kartenmaterial. Dank moderner Technik oft superscharf und hochauflösend aufgenommen und, sozusagen als Sahnehäubchen, auch noch geo-getagged, also mit den Standortdaten des Fotografen oder der Fotografin, gespeichert in den Bildeigenschaften. Hallstein wunderte sich über diese Ignoranz. „Als ob die Jungs und Mädels nicht wüssten, dass ihre Bilder nicht nur für die Liebsten zu Hause spannend sind.“, sagte er zu sich selbst, wusste aber genau, dass diese Art der Andenkensammlung auch bei den ihm unterstellten Truppen gang und gäbe war. Eigentlich ein Unding, aber wie sollte irgendjemand etwas dagegen unternehmen? Man konnte ja schlecht verbieten, Kameras und GPS-Module in Handies einzubauen. Oder doch? Egal, dumm war ein Verrat von Geheimnissen auf diese fahrlässige Art und Weise aber in jedem Fall, auch wenn Hallsteins Eingreiftruppe in diesem Moment von dieser Unsitte profitieren konnte.

Der zweite Teil der täglichen Workload bestand in der Koordination und Verteilung der inzwischen ständig eintreffenden Unterstützungstruppen in Skandinavien. Die meisten Einheiten aus Deutschland, Polen, Holland, Dänemark, dem Vereinigten Königreich, den USA und Belgien konnte er taktisch günstig in Unterkünften in Norwegen einquartieren. Einige Truppenteile waren bereits auf dem Weg nach Schweden und Finnland. Hier hatten Hallstein und sein Stab er allerdings die klare politische Vorgabe, bestimmte Kontingente nicht zu überschreiten, um die Pforte der Diplomatie nicht vollständig zufallen zu lassen. Er hatte gelernt, dass es im Grunde nie zu spät für diplomatische Lösungen ist und dass auch noch so verfahrene Situationen plötzlich durch die gelungene Kombination von Vernunft, Bauernschläue und Kommunikation gelöst oder zumindest entschärft werden können. Er hoffte inständig, dass dies auch diesmal gelingen könnte.

Die Fässer auf beiden Seiten waren randvoll mit Sprengstoff und das Streichholz, mit dem die Lunte entzündet werden könnte, brannte nach Hallsteins Einschätzung leider auch schon.

Bildquellen: wikipedia.org - Finnische Streitkröfte; Schwedische Streitkrägte; pixabay.de - Aurora Borealis; Satellitenbild - Linzenzfrei

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Antworten 1

RoLan
8. Dezember 2019 um 15:11

Genial! Danke für die tolle Hintergrundstory, Caesar!

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