Polar Vortex: "Beunruhigende Erkenntnisse"

„Wir treten mit diesem Schritt der Bedrohung durch Russland entschieden entgegen“, sagte deVries. Gemeinsam mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Gustaf Lundkvist und dessen finnischer Amtskollegin Lene Mattila appellierte deVries an die russische und ukrainische Führung, unverzüglich Schritte der Entspannung einzuleiten. „Wir hoffen, die Kräfte der Vernunft jenseits der Grenze erkennen, dass die Bedrohung einzelner Staaten der Bedrohung der gesamten westlichen Welt gleichkommt. Wir werden die Anwendung militärischer Gewalt in keinem Fall hinnehmen“, erklärte deVries.
Moskau und Kiew reagierten scharf auf die Erweiterung des NATO Bündnisgebietes im Nordosten und die Äußerungen des Generalsekretärs. In einer Fernsehansprache wies die Präsidentin der Russischen Föderation, Irina Schkrebnewa, den Vorwurf der Aggression zurück. Ihr Land reagiere lediglich auf die wachsende Bedrohung durch westliche Streitkräfte. Bei dem Truppenaufmarsch im Grenzgebiet zu Finnland habe es sich lediglich um ein Manöver zur Steigerung der Verteidigungsbereitschaft gehandelt. Angesichts der jüngsten Entwicklung sei man nun jedoch gezwungen, die Militärpräsenz dauerhaft zu etablieren. Darüber hinaus habe Russland die seine Nordmeerflotte in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.
„Was wir in Nordeuropa erleben, ist eine klassische Konstellation, die zu einem heißen Konflikt führen kann“, bewertet Matthew Colton, Skandinavienexperte beim Think-Tank „Transnational Security Research“, die jüngsten Entwicklungen. „Sowohl die NATO als auch Russland und die Ukraine vervielfachen derzeit mit Hochdruck ihre Militärpräsenz in der Region. Wir erleben dadurch eine Renaissance der Lage, wie wir sie im Kalten Krieg kennengelernt haben. Ein falscher Schritt, eine unbedachte oder missverständliche Geste kann unabsehbare Folgen für die gesamte Region haben“, warnt Colton.
Bildquellen: pixabay.com und NATO